Kurkow, Andrej - Samson und Nadjeschda
Veröffentlicht am 20.08.2023
Ein Kriminalroman vor dem düsteren Hintergrund der Russischen Revolution.
Samson, der Elektromaschinenbau studiert hat, findet 1919 bei der sowjetischen Polizei in Kiew einen Job. In den Wirren der Russischen Revolution hatte er seinen Vater verloren und ist nun auf sich allein gestellt. Bald muss er zwei Rotarmisten, Anton und Fjodor, in seiner Wohnung aufnehmen und verpflegen. Über die Witwe des Hausmeisters lernt er die Pharmazeutin Nadjeschda kennen, die im Gouvernementbüro arbeitet und Statistiken zusammenstellt. Samson entdeckt im Zimmer seiner bei ihm einquartierten Männer Kisten mit gestohlenen Dingen und bringt die beiden Rotarmisten deswegen ins Gefängnis.
Das Diebsgut gibt er den bestohlenen Opfern wieder zurück und entdeckt dabei, dass der Schneider Balzer nervös wird, als er die gestohlenen zugeschnittenen Anzugstoffe sieht. Er will damit nichts zu tun haben. Samson hat nun seinen ersten Fall zu lösen. Als er den verdächtigen Schneider verhaften will, wird dieser plötzlich aus dem Hinterhalt erschossen. Nun untersucht Samson nicht nur Balzers Keller, wo er Silberbestecke, kostbare Weine und einen silbernen Knochen findet, sondern entdeckt auch einen Blutfleck sowie ein Feldbett, das früher noch nicht hier gestanden war. Aus den zugeschnittenen Stoffteilen lässt Samson einen Anzug anfertigen und erkennt, dass der Auftraggeber einen ungewöhnlichen Körperbau aufweist. Mit diesem Wissen und mit Hilfe eines Chirurgen sowie eines silbernen Knochens gelingt es ihm, den Fall zu lösen.
Ein Krimi vor dem düsteren Hintergrund der Russischen Revolution, als es gefährlich war, in den Straßen zu gehen, als wahllos auf Menschen geschossen wurde und man niemandem trauen konnte. Ein spannender und beklemmender Krimi des in Kiew lebenden Autors.
Traude Banndorff-Tanner
Kurkow, Andrej - Samson und Nadjeschda
Kriminalroman. Zürich: Diogenes 2023. 368 S. - fest geb. : € 24,70 (DR) ISBN 978-3-257-07207-5
