Aichner, Bernhard - John

Aichner, Bernhard - John

Veröffentlicht am 23.06.2025

Thriller mit Heldin mit neuer Identität.

Und er hat es wieder getan. Was? Einen Spitzenthriller abgeliefert, natürlich! Ja, mit „John“ liefert der 1972 in Osttirol geborene österreichische Erfolgsautor Bernhard Aichner erneut einen Thriller der Extraklasse ab. Aber Achtung bitte! Man sollte aus meiner Sicht den im Vorjahr erschienenen ersten Teil dieser zweibändig angelegten düsteren Geschichte, „Yoko“, unbedingt zuerst lesen. Das ermöglicht dann einen sehr unmittelbaren emotionalen Einstieg in die rasante Handlung von „John“.

Man fiebert von der ersten bis zur letzten Seite mit der nun hier von „Yoko“ zu „John“ gewordenen Protagonistin atemlos mit und hofft inständig, dass Aichner, der Meister des Thriller-Happy Ends, seiner Romanfigur auch diesmal ein solches vergönnt. Denn eigentlich scheint das Gegenteil vorprogrammiert zu sein. Die neue Identität der in Deutschland gesuchten Mehrfachmörderin Yoko ist aufgeflogen, und die als „John“ nun in einer kleinen griechischen Taverne arbeitende Yoko wird gnadenlos mit ihrer mörderischen Vergangenheit konfrontiert von Menschen, die sie alle für eigene, abartige Zwecke zu instrumentalisieren versuchen. Und so kommt es, wie es kommen muss. Sie mordet weiter, um ihr eigenes Leben zu retten und hoffentlich doch noch dem Albtraum endgültig zu entkommen, zu dem ihr Leben seit ihrem selbstlosen Einsatz für einen im Hinterhof eines China-Restaurants geprügelten Hund (Beginn Band 1 „Yoko“) geworden war.

Wie habe ich in meiner Rezension im August 2024 über „Yoko“ schon geschrieben: „Aichners, skizzenhafter Schreibstil, der seinen Leser:innen viel Raum für eigene Gedanken und Bilder einräumt, sein unverwechselbarer Sprach-Sound und seine temporeichen Dialoge entfalten auch hier leichtfüßig wieder ihre ganze Faszination für mich.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen!
Gerald Wödl

Aichner, Bernhard - John
Thriller. Hamburg: Wunderlich 2025. 320 S. fest geb. : € 25,95 (DR) ISBN 978-3-8052-0108-7

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