Gerald Wödl

Gerald Wödl

Veröffentlicht am 12.05.2023

Drei Doppelfragen an den „Bücherschau“-Rezensenten

1. Wie sind Sie zum Lesen von Büchern gekommen und welche Bedeutung haben Bücher in Ihrem Leben?

Meine „Lesesozialisation“ hat in einer kleinen Thekenbücherei der damaligen Wiener Städtischen Büchereien begonnen. Sie war in der Vorschul- und Volksschulzeit eine nie versiegende Quelle an Impulsen für meine Phantasie und meine kindliche Abenteuerlust. Und dorthin hat mich ein Schulfreund einfach einmal mitgenommen. Bücher waren schon(fast) immer ein wichtiger Teil meines Lebens - ob als Objekte kindlicher Bewunderung im Bücherschrank meiner Eltern in der Vorschulzeit, als Objekte der Lesebegierde in der Volksschulzeit, als wertvolle Wissensquelle in der Zeit bis zum Ende meines Studiums und als wertvolle Lebensratgeber und Freizeitbegleiter in meiner Erwachsenenzeit. Auch beruflich habe ich mich als Verleger des PICHLER Verlags und später als Geschäftsführer des ÖGB-Verlags und natürlich auch als langjähriger Leiter des Büchereiservice des ÖGB intensiv mit vielen unterschiedlichen Facetten des Buches mit großer Freude beschäftigt. Wie bedeutungsvoll also Bücher in meinem Leben waren und sind, ist also leicht zu erkennen.

2. Wie sind Sie Rezensentin/Rezensent geworden und wie schätzen Sie diese Tätigkeit ein?

Mit dem Heranrücken meiner Pensionierung und dem damit verbundenen Mehr an Freizeit; ging ein schon lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Rezensent der Bücherschau zu werden. Und Georg Pichler, langjährig ja schon für die Rezensionszeitschrift „Bücherschau“ verantwortlich, hat mich überaus erfreut aufgenommen. Eine aussagekräftige Rezension kann sicher in vielen Fällen einen Beitrag zu Ankaufsentscheidungen von Medien in Büchereien und Bibliotheken leisten. Deshalb sehe ich in der Tätigkeit eines Rezensenten/einer Rezensentin durchaus eine verantwortungsvolle Aufgabe. Es geht bei einer Rezension aus meiner Sicht ja nicht nur um eine Beschreibung des Inhalts eines Mediums, sondern auch um Empfehlung bzw. „Nicht-Empfehlung“ für den Ankauf. Dass jede Rezension dabei aber immer nur ein zutiefst subjektiver Blick auf ein Werk sein kann, das sollten wir vor allem bei tendenziell negativen Beurteilungen immer klar herausstreichen. #

3. Welche Bücher sind für Sie persönlich besonders wichtig und welche Bücher würden Sie Freunden unbedingt zur Lektüre empfehlen und warum?

Ich habe eine persönliche Liste von ca. 25 Büchern, die mein Leben in der einen oder anderen Form mitgeprägt haben. Darunter sind etwa Kinderbücher genauso wie Werke der psychologischen Literatur, naturwissenschaftliche Werke und Romane unterschiedlicher Genres. Welche das sind, müssen Sie nun erraten ... 

Leseempfehlungen gebe ich meinen Freunden eigentlich gar nicht. Warum? Weil ich nicht denke, dass es viel Sinn macht so etwas wie eine ganz persönliche Leseerfahrung weiterzugeben. Und wenn es wirklich nicht anders geht, dann spreche ich meist über meine Leseerfahrung mit dem gerade von mir aktuell gelesenen Buch. Also hier und heute etwa über: Daniel Glattauer, Die spürst du nicht. Vielleicht ist das ja ein Widerspruch zur Tätigkeit eines Rezensenten – ich werde darüber nachdenken!

Das bin ich:

Jahrgang 1958; nun im Ruhestand; verheiratet. Glücklich über ein erfülltes Berufsleben drei erwachsene Kinder und eine wundervolle Frau an meiner Seite.