Krems, David - Haus Waldesruh

Krems, David - Haus Waldesruh

Veröffentlicht am 28.06.2025

Treffen in einem steirischen Forsthaus fünfzehn Jahre nach der Matura.

David Krems hat mit „Haus Waldesruh“ einen Roman im Stil eines Kammerspiels geschrieben, der auch als Theaterstück oder als Verfilmung gut vorstellbar ist. In einem Forsthaus in der Steiermark treffen fünfzehn Jahre nach der Matura die vier ehemalige Klassenkolleg:innen Marco, Ferdi, Anna und Lea aufeinander. Der Organisator Marco gibt vor, dass es das Haus seines Onkels sei.

Was vorerst voller Freude über das Wiedersehen beginnt, kippt immer mehr in eine konfliktgeladene Stimmung, da sich herausstellt, dass das Treffen einer Art Bewältigung dient. Kurz nach der Matura hatte sich Max, ein enger Freund der Vierergruppe, das Leben genommen. Marco und Ferdi machen dafür den ehemaligen sadistischen Klassenvorstand verantwortlich. Dazu kommt Frank, den Lea kennengelernt hat. Auch wenn der Roman phasenweise Längen aufweist, so feinfühlig und ungekünstelt sind die Charaktere herausgearbeitet. Als schließlich ein unerwarteter Gast das Haus betritt, beginnt die Situation zu eskalieren. Sämtliche Regeln, die Marco eingangs vorgegeben hatte, sind situationsbedingt nichts mehr wert. Eine Katastrophe scheint unausweichlich, das Ende ist aber dennoch ungewöhnlich.

David Krems versteht es nicht nur ausgezeichnet, den verschiedenen Charakteren ein Gesicht zu verleihen, sondern er lässt tief in die Gefühlswelt der einzelnen Personen blicken.
Rudolf Kraus

Krems, David - Haus Waldesruh
Roman. Wien: Picus, 2025. 230 S. - fest geb. : € 24,95 (DR) ISBN 978-3-7117-2158-7

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