Kürthy, Ildikó von - Morgen kann kommen

Veröffentlicht am 19.04.2022
Autorinnenlesung
Die beiden ungleichen Schwestern Ruth und Gloria hatten vor langer Zeit miteinander gebrochen und treffen sich nun in Glorias Haus wieder. Mit dabei sind auch Glorias Freunde, der schwer kranke Rudi und der schwule Erdal, der seine Cousine Fatma mitbringt.
Ruth überlegt, ob sie ihren Mann, der sie betrügt, verlassen soll. Ein zerrissenes Foto hatte die Wahrheit ans Licht gebracht. Es ist die Momentaufnahme eines Verrats, der vier Schicksale miteinander verbindet, sie zusammenführt und mit den unbequemen Fragen der Lebensmitte konfrontiert: Loslassen oder Festhalten? Wer bin ich, wenn ich niemandem mehr gefallen will, und wo will ich hin, wenn ich mir von niemandem mehr sagen lasse, wo es langgeht? Ruth flieht mit dem Foto und ihrem viel zu großen Hund in die alte Villa der Großeltern. Dort trifft sie nach Jahren des Schweigens auf ihre Schwester, erkennt die Lüge, die sie entzweit und das Verbrechen, das ihr Leben bestimmt hat. Ruth tritt aus dem Schatten ihrer Vergangenheit. Und das Ende ist eigentlich erst der Anfang. Gloria lebt zwar ohne Mann, aber in einem Haus der Freundschaft. Sie lebt anders als es überholte Normen vorschreiben, getrennt, alleinerziehend mit einer Freundesfamilie. Ein alternatives, gutes Lebensmodell.
Ildikó von Kürthy erzählt diese Geschichte mit zwei Heldinnen jeweils aus deren Perspektive. Ein Unterhaltungsroman par excellence. Hier wunderbar gelesen von der Autorin selbst.
Christine Hoffer
Kürthy, Ildikó von - Morgen kann kommen
Autorinnenlesung. Argon 2022. 505 Min. € 19,95 ISBN 978-3-8398-1955-5