Leon, Donna - Feuerprobe

Leon, Donna - Feuerprobe

Veröffentlicht am 07.04.2025

Commissario Brunettis dreiunddreißigster Fall.

Venedigs beschauliche Nachtruhe wird empfindlich gestört. Die Ursache sind zwei rabiate Kinderbanden („Baby-Gangs“), die nächtens gewaltbereit aneinandergeraten. Der Rest sind herumliegende Scherben auf der Piazza San Marco.

So weit, so gut! Wer allerdings in der Folge mittels dieses Romans auf unterhaltsame Spannung aus ist, der wird bitter enttäuscht sein. Spannung kommt erst gegen Ende des Buchs so halbwegs auf. Und auch hier nur halbherzig und gekünstelt. Wer gewillt ist, sich durch den Roman dennoch geduldig durchzublättern, wird mit fadenscheinigen, pseudo-philosophischen Gesellschaftsdeutungen, merkwürdigen Auslegungen jugendpsychologischer Verhaltensweisen und kindlicher Seelen, aber auch über weite Strecken mit äußerst eigenwilligen Rechtsauslegungen seitens der Exekutive belabert werden.

Sogar das ansonsten liebliche und sinnversprühende Panorama der Lagunenstadt ist durchgehend halbherzig getrübt, sodass auch hier das Aufkommen einer lustvollen Stimmung nicht erwartbar ist. Fazit: Bei der Lektüre dieses sogenannten Kriminalromans verspürt man mit ansteigender Seitenzahl mehr und mehr das drängende Gefühl, das Buch einfach zur Seite zu legen.
Adalbert Melichar

Leon, Donna - Feuerprobe
Commissario Brunettis dreiunddreißigster Fall. Zürich: Diogenes 2024. 328 S. - fest geb. : € 27,50 (DR) Aus dem amerik. Engl. von Werner Schmitz ISBN 978-3-257-07283-9

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