Persona Non Grata
Veröffentlicht am 13.12.2024
Missbrauch einer Schirennläuferin.
Die Ex-Schirennläuferin Andrea Weingartner stellt sich darin nach dem Tod ihres Mannes ihrer Vergangenheit: den Initiationsriten im Sportinternat, dem Machtmissbrauch durch ihre Trainer, der Vergewaltigung nach einer Siegesfeier. Dabei stellen sich alle gegen sie (auch ihr familiäres Umfeld), einzig ihre Tochter Sara hält zu ihr.
Die Handlung bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Schuld, Verantwortung und Gerechtigkeit. Die Grenze zwischen Tätern und Opfern verschwimmt, und der Film stellt Fragen nach moralischer Verantwortung und der Unmöglichkeit, der eigenen Vergangenheit zu entkommen. Der Film hat eine düstere, psychologische Atmosphäre und befasst sich mit Machtverhältnissen, gesellschaftlichen Zwängen und den Folgen menschlicher Fehlentscheidungen.
Antonin Svoboda untersucht in seinem Thriller, wie weit Menschen gehen, um sich selbst und ihre Fehler zu rechtfertigen. Er zeigt, wie Macht Menschen korrumpiert und welche Konsequenzen dies haben kann und fragt, ob es möglich ist, für begangene Fehler Vergebung zu finden oder ob man unausweichlich mit den Folgen leben muss. Ein kluges, packendes Drama nach wahren Begebenheiten, inspiriert von der Geschichte von Nicola Werdenigg.
Brigitte Winter
Persona Non Grata
Regie: Antonin Svoboda. Mit Gerti Drassl, Maya Unger, Katja Lechthaler, Lukas Miko. Wien: Falter 2024. 89 Min. € 14,99 ISBN 9783991669999