Poznanski, Ursula - Teufels Tanz

Poznanski, Ursula - Teufels Tanz

Veröffentlicht am 22.04.2025

Kriminalroman um Kuckucks-Morde.

Ursula Poznanskis „Teufels Tanz“ ist – nach „Stille blutet“ (2022) und „Böses Licht“ (2023) – der (zumindest vorläufig) abschließende dritte Band der Reihe mit der Wiener Mordgruppe Kommissarin Fina Plank. Es wird allseits empfohlen, die Bücher am besten in der Erscheinungsreihenfolge zu lesen, da dabei die Serienhandlung am besten erfasst werden kann. Nun, ich habe das nicht getan und bin als Rezensent gleich an „Teufels Tanz“ geraten. Ich konnte der Geschichte mit geringfügigen Anfangsschwierigkeiten jedoch trotzdem leicht folgen. Die Qualität eines sicher von der Autorin intendierten Spannungsbogens über die ganze Reihe hinweg, kann ich aber nur über die im aktuellen Buch eingebauten Rückbezüge auf die zuvor schon erschienenen Titel beurteilen. Das mag ein gewisser Nachteil sein.

Denn offensichtlich ging es – wie hier in „Teufels Tanz“ – auch in den beiden zuvor erschienenen Bänden um Mordserien, deren Täter gefasst werden konnten und die ihre Taten mit Ausnahme jeweils eines Mordes aus der Serie auch gestanden haben. Es musste also noch einen „Kuckucks-Täter“ geben, der seine Morde in den Serien anderer versteckt. Hier nun wird er aber selbst zum Serienmörder, der sich zu seinen Taten in eingeschobenen Kapiteln als Ich-Erzähler äußert. Er bringt einen alten Mann nach dem anderen um und für Fina Plank, die ermittelnde Kommissarin, ist keine Verbindung zwischen den Mordopfern und damit auch kein erfolgversprechender Ermittlungsansatz zu erkennen. Den unerwarteten Schlüssel zum damit angerichteten Krimirätsel liefert Ursula Poznanski dann erst im letzten Viertel der 362 Buchseiten.

Ich halte das Buch für einen durchaus spannenden, leicht lesbaren Krimi mit einer weit überdurchschnittlich originellen Grundidee (Kuckucks-Morde), die jedoch auf zu vielen Seiten (in den drei Bänden insgesamt wohl an die 1150 Seiten!) so platt gewalzt wird, bis sie dann gar nicht mehr so toll erscheint – und das finde ich sehr schade. Offensichtlich gilt auch beim Schreiben manchmal das alte Prinzip: Weniger ist manchmal mehr!

Übrigens: Wer einen Hang zu grafisch und drucktechnisch ansprechender Covergestaltung hat, ist bei allen drei Bänden der Serie bestens aufgehoben.
Gerald Wödl

Poznanski, Ursula - Teufels Tanz
Kriminalroman. München: Knaur 2025. 368 S. - kt. : € 19,95 (DR) ISBN 978-3-426-44916-5

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