Reilly, K.J. - Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Veröffentlicht am 18.11.2024
Roman um Trauer, Verlust und psychische Gesundheit.
Hauptfigur des Buches ist Asher Hunter, dessen Leben auf den ersten Blick ganz normal scheint, der jedoch mit großen Emotionen und Problemen zu kämpfen hat. Er will Rache, sich an dem Mann rächen, der seine Mutter betrunken totgefahren hat und vor Gericht durch einen Formfehler auch noch ungestraft davongekommen ist.
Asher besucht gleich mehrere Trauergruppen und findet dort unerwartet Freunde: Sloane und Will, ungefähr so alt wie er, und den 80-jährigen Henry. Sie alle haben den liebsten Menschen verloren und begeben sich auf eine längere gemeinsame Reise von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Was Asher den anderen verschweigt: Er will dort den Mörder seiner Mutter töten. Doch tausende Kilometer und einen Kuss später ändert er seine Entscheidung und beginnt ein neues Leben.
Das Buch liest sich beeindruckend und emotional berührend, es taucht in die Gefühlswelt seiner Figuren ein und vermittelt ganz klar seine Ansichten über das Leben, den Schmerz und die Suche nach Sinn. Der Roman lebt sowohl von humorvollen Momenten als auch von ergreifenden und nachdenklichen Passagen. Die Darstellung der menschlichen Psyche anhand der unterschiedlichen Charaktere fesselt einen und spricht schwierige Themen wie Trauer, Verlust und psychische Gesundheit auf einfühlsame, authentische Weise an.
Brigitte Winter
Reilly, K.J. - Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
München: dtv 2024. 352 S. - kt. € 16,95 (JE) ISBN 978-3-423-65040-3 Aus dem Engl. von Ute Mihr