Schalko, David - Was der Tag bringt

Schalko, David - Was der Tag bringt

Veröffentlicht am 03.09.2023

Satirisches Bild einer gesellschaftlichen Konsequenz anhand der Folgen einer Pandemie.

„Was der Tag bringt“ ist eine Art Post-Pandemieroman, ein bisschen Aussteigergeschichte und eine Portion Gesellschaftskritik.

Der Hauptprotagonist Felix ist 38 Jahre alt und betreibt ein Catering-Unternehmen, das ausschließlich mit Waste Food betrieben wird. Durch die Corona-Pandemie verliert er seine wirtschaftliche Grundlage und muss sein Unternehmen aufgeben. Er gerät in eine wirtschaftliche Schieflage und beginnt seine Wohnung über eine Internetplattform für acht Tage im Monat zu vermieten und von den Einnahmen ein genügsames Leben zu führen.

Bei der ersten Vermietung seiner Wohnung quartiert er sich bei Freunden ein, was aber – nicht zuletzt durch sein Verhalten – mehr als schiefgeht. Er verliert zusehends den Halt in seinem Leben und landet zwischendurch in einem obskuren Hotel, wo der Zimmerpreis nur 10 Euro beträgt, aber jede auch noch so minimale Nutzung extra Kosten verursacht (wie zum Beispiel das Verlassen des Zimmers, das Benutzen des Barhockers an der Hotelbar und vieles mehr). Schlussendlich gerät Felix in eine Abwärtsspirale und wird obdachlos und noch dazu straffällig.

David Schalko zeichnet in diesem Roman mit teilweise schwarzem Humor und satirischen Zwischentönen das Bild einer gesellschaftlichen Konsequenz anhand der Folgen einer Pandemie. Der Verlust von Arbeit, sozialem Umfeld und einem Einkommen, das zum Leben nicht ausreicht. Vom Ansatz her sicher gelungen, aber fallweise etwas mühsam und langatmig beim Lesen. Nichtsdestotrotz empfehlenswert, weil auch diese kleinen Schwächen als pandemiebedingt gelesen werden können.
Rudolf Kraus

Schalko, David - Was der Tag bringt
Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2023. 294 S. - fest geb. : €24,70 (DR) ISBN 978-3-462-00408-3

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