Stavarič, Michael - Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit

Veröffentlicht am 27.05.2023
Gedichte
Michael Stavarič hat mit „Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit“ einen außergewöhnlichen Gedichtband geschrieben, in dem er eine Symbiose zwischen Mensch und Ozean, zwischen Lebewesen und Naturgewalt entwirft. Er bewegt sich dabei in Bereiche und Momente, die phantastisch, absurd oder unvorstellbar genannt werden können.
Dazu verfällt er in einen erzählenden, poetischen Rhythmus, der von einer Beziehung zwischen Frau und Mann, einer innigen, intensiv verbundenen, romantischen und absurden Verbindung berichtet. Am Strand, am Ufer oder schon in den Wellen des Ozeans entstehen Bilder und Metaphern, ein Pakt mit dem Ozean wird geschlossen und stellenweise entgleitet ein wenig die Handlung, um sich an einem ganz anderen Ort wieder einzufinden. „(…) Manchmal trennten uns Ozeane, die wir in beiderseitigem / Einverständnis verdampfen ließen. (…) Wir grotesk zum / Erbeben brachten. Du berührtest kurz mal die // Sonne über unseren Köpfen, ohne dich an ihr zu verbrennen. / Ich begriff zum ersten Mal, dass sie sich dimmen ließ wie eine / alte Leselampe“ (S. 66/67).
51 zyklenhafte Gedichte enthält dieser Band: gewaltige Bilder und Metaphern erzeugen neuevolutionäre Szenarien, Phantasien, die manchmal grotesk und eigenwillig, bisweilen bizarr, aber vorstellbar wirken. Ein faszinierender Gedichtband, der extrem viel zu bieten hat.
Rudolf Kraus
Stavarič, Michael - Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit
Gedichte. Wien: Limbus 2023. 94 S. - fest geb. : 15,00 (DL) ISBN 978-3-99039-237-9