Stille Reserven

Stille Reserven

Veröffentlicht am 04.10.2019

In einem dystopischen Wien der Zukunft

Der Film spielt in einem dystopischen Wien der Zukunft. Eine neue Art der Klassengesellschaft hat sich durch moderne Technologien und Monopole gebildet. Mit lebenserweiternden Maßnahmen können Menschen im Koma für Rechenleistung oder als Speichermedium verwendet werden. Der wirkliche Tod ist kein Recht mehr, sondern nur durch eine Versicherung eine Gewissheit. Deshalb kämpfen Aktivisten für das Recht der Menschen zu sterben. Ein Mitarbeiter einer dieser Versicherungen soll nun die Pläne einer aufständischen Gruppe untersuchen und wird dabei mit der grausamen Realität dieser Welt konfrontiert. 
In dem Film werden futuristische Konzepte verbaut, etwa wie Menschen im Koma als eine Art Computer zu verwenden sind, oder die damit zusammenhängende Todesversicherung. Wie diese Konzepte funktionieren, wird mit Hilfe der persönlichen Geschichten von Vincent, einem Versicherungsangestellten, und Lisa, einer Aktivistin, erzählt. 
Die Charaktere sollen zwar von der dystopischen Welt gezeichnet sein, wirken aber eher ein bisschen teilnahmslos. Da aber die Handlung sich sehr auf seine Charaktere verlässt, wirkt auch diese etwas farblos. Die Gestaltung des düsteren Wiens funktioniert dafür sehr gut und wirkt auch an einigen Stellen gut durchdacht. Der Film spielt also in einer interessanten Welt, die leider durch die etwas emotionslosen Charaktere verwässert wird. 
Alles in allem ein Film mit guten Ansätzen, aber einer Geschichte die einen eher kalt lässt.
Fabian Wödl
 
Stille Reserven
Regie: Hitz, Valentin, Mit Schick, Clemens; Lauzemis, Lena; Olbrychski, Daniel; Mitterhammer, Marion. Falter 2018. 96 Min. € 14,99
ISBN 978-3-85439-966-7